Geschichtliche Entwicklung Panitzsch und Cunnersdorf

Panitzsch wurde in einer stiftsmerseburgischen Besitzurkunde für die Brüder von Friedeburg 1267 erstmals erwähnt. In diesem Jahr wurde die Teilung des Friedeburger Besitzes vollzogen und die „Villa Bansc“ gehörte nunmehr Hoyer dem Jüngeren von Friedeburg. Villa heißt Dorf und Bansc stammt vermutlich aus dem polnischem und lässt sich am besten als Tal übersetzen Panitzsch, das Dorf im Tal der Parthenaue.

Die Siedlung war vor allem von wirtschaftlicher Bedeutung, denn sie lag auf dem Weg nach Leipzig. Besonders die von Osten her zur bereits etablierten Leipziger Messe herbeiströmenden Kaufleute durchquerten den Ort und ließen sich hier zur Rast nieder.
Cunnersdorf wurde erstmals 1500 erwähnt, das sich vom einzelnen Gut zum späteren Großgut und Rittergut entwickelte. 1607 ging das stark verschuldete Cunnersdorf an den Leipziger Rat.

Von 1697 bis zu seinem Tode war Johann Jacob Vogel Pfarrer von Panitzsch, einer der ersten sächsischen Geschichtsschreiber u. a. Verfasser der „Annales Lipsiae“.

Bereits im 18. Jahrhundert besaß Panitzsch eine von der Kirche getragene Schule und einen Gasthof. Der „Blaue Engel“ war die letzte Raststätte für viele Kaufleute, Händler und Reisende, die von Osten her nach Leipzig zogen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte der Ort rund 300 Einwohner.

Panitzsch, als Leipziger Randgemeinde, nahm ständig zu und zählte bis 1945 1.500 Einwohner.

Zu dem Ort gehört die Dreiecksiedlung. Sie entwickelte sich durch die Entstehung von Gartenbaubetrieben und durch die Bebauung von Wohnhäusern und Gartenanlagen.

Bis 1911 war Panitzsch rein ländlich geprägt, 1912 setzte durch den Bau einer Villen-Kolonie an der Borsdorfer Straße die Entwicklung zu einem Landhauswohnort ein, die durch den 1. Weltkrieg zum Stillstand kam.
1921 wurde Cunnersdorf nach Panitzsch eingemeindet.

Eines hat allen Wirken der Geschichte getrotzt: Panitzschs Kirche. Ihre Existenz lässt sich über den Beginn der Ortsgeschichte datieren. Bei jüngsten Grabungen im Inneren der romanischen Kirche aus der Zeit von 1200/1220 wurden Bodenverfärbungen entdeckt, die auf den Holzpfostenbau einer kleinen Missionarskirche um 1080 hinweisen, den derzeit ältesten bekannten Kirchenbau in unserem Raum.

In Panitzsch wird die Erinnerung an die hier von 1929 bis 1944 praktizierende Ärztin Dr. Margarete Blank wach gehalten, die am 8.2.1945 von den Nazis hingerichtet wurde.

Seit 1990 hat sich die Bevölkerungszahl von Panitzsch durch den Bau neuer Wohngebiete verdoppelt und zählt 3090 Einwohner.
Seit 1999 ist Panitzsch mit Cunnersdorf und der Dreiecksiedlung ein Ortsteil von Borsdorf.


Für die Zusammenstellung der geschichtlichen Informationen bedanken wir uns bei Frau Angela Neubert!