Geschichtliche Entwicklung Zweenfurth
Im Jahr 1264 wird „Zwenuordin“ erstmalig in einer Verkaufsurkunde erwähnt. Das Kloster St. Thomas zu Leipzig erwarb Zweenfurth zusammen mit der Mark Wehrbruch im Jahr 1390. Nach der Säkularisierung der Klöster schenkte Herzog Moritz von Sachsen 1544 das Dorf zusammen mit vier weiteren Dörfern der Universität Leipzig. Diese gingen damit als „Universitätsdörfer“ in die Geschichte ein.
Im 17. Jahrhundert brandschatzten schwedische Soldaten mehrfach große Teile von Zweenfurth. Ein großes Feuer zerstörte zahlreiche Gebäude, darunter Schule, Mühle, Brauhaus, Schmiede und Gemeindehaus und stürzte die Betroffenen in große Armut. Die Napoleonische Armee lag 1813 mit ca. 3000 Mann in den Fluren von Zweenfurth.
1844 wurde das baufällige gewordene Kirchenschiff abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Der 1719 errichtete Kirchturm, in dem eine 1492 gegossene Glocke hängt, erlitt mehrfach durch schwere Unwetter große Schäden.
Im Jahr 1925 wurde die Zweenfurther Schule geschlossen. Die Kinder gingen dann in Borsdorf zur Schule.
Zum Ende des 2. Weltkrieges besetzten die Amerikaner am 17. April Zweenfurth. Sie wurden später durch Sowjettruppen abgelöst. Insgesamt 49 Zweenfurther Bürger wurden Opfer dieses Krieges. In den Nachkriegsjahren entwickelte sich ein beachtliches kulturelles Leben.
1957 kam es zu einer Umstrukturierung der Parochie Beucha, zu der Zweenfurth jahrhundertelang gehörte, und wurde nun der Kirchgemeinde Borsdorf angeschlossen.
Die Zusammenlegung von Borsdorf und Zweenfurth fand 1973 statt.
Das 750. Jahr der Ersterwähnung beging Zweenfurth im August 2014 mit einem großen Festumzug und zahlreichen Veranstaltungen. Die Einwohnerzahl betrug zu dieser Zeit ca. 1075 Personen.
Für die Zusammenstellung dieser geschichtlichen Informationen bedanken wir uns bei Herrn Eckhard Uhlig vom Heimatverein Borsdorf e.V.